Berlin, 16. Januar 2015
Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften (BVLEG), der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) wurde der LEG-Preis 2014 verliehen. Vor rund 200 Gästen aus Politik, Regierung und Wirtschaft wurden gestern im Berliner Kronprinzenpalais vier Beiträge ausgezeichnet und fünf Anerkennungen ausgesprochen.
Die Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften haben in Kooperation mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vier militärische Konversionsprojekte der Standorte Darmstadt, Gütersloh, Hardheim und Wilhelmshaven zur Bearbeitung durch die Studierenden ausgelobt. Gesucht waren kluge Konzepte für ehemalige militärische Liegenschaften.
Die Fülle und Qualität der Einsendungen hat gezeigt, dass man sich um den Nachwuchs der Stadtentwickler nicht sorgen muss. Unter den 36 Einsendungen von 104 Studierenden waren so viele hochwertige Arbeiten, dass die Jury vier Preise und fünf lobende Erwähnungen vergeben konnte. Robert Erdmann als Vorsitzender der Jury lobte: „Den Siegerteams ist es gelungen, exzellente städtebauliche Konzepte zu entwickeln, die gleichzeitig bedarfsorientiert und wirtschaftlich umsetzbar sind sowie energetische und baukulturelle Aspekte angemessen berücksichtigen.“ Die Jury hat vier Preise und fünf Anerkennungen ausgesprochen.
Als Ehrengast sprach Staatssekretär Gunther Adler (BMUB): „Wo Kasernen und Baracken leer stehen, da ist die zivile Nutzung eine Chance für städtebauliche Entwicklung. Die Wettbewerbsbeiträge zeigen, welches Potenzial Konversionsliegenschaften haben und wie Kommunen dieses Potenzial nutzen können. Die jungen Studierenden haben mich mit ihren kreativen Vorschlägen sehr beeindruckt. Auch deshalb unterstützt das Bundesbauministerium sehr gerne diesen Wettbewerb."
Der Präsident der BVLEG, Klaus Göttsche betonte dabei: „Das Thema Konversion brennt den Kommunen unter den Nägeln. Die hier prämierten Arbeiten zeigen exemplarisch, dass die 37.000 ha verfügbarer militärischer Flächen unter den richtigen Rahmenbedingungen kreativ und sinnvoll auch in schwierigen Lagen nutzbar sind.“ Dr. Andreas Mattner ergänzte als Präsident des ZIA: „Der Staat darf uns dabei aber nicht zu enge Fesseln anlegen. Wenn das Planungs- und Baurecht zu rigide ist, bleibt so manche gute Idee nur ein Papiertiger.“ Auf einen weiteren Aspekt wies der Vorstand der BImA hin: „Konversionsliegenschaften dürfen planerisch nicht mit einer grünen Wiese gleichgesetzt werden“, erläuterte Dr. Jürgen Gehb. „Die Konversion lebt davon, dass das Vorhandene, wie Gebäude und Infrastruktur, in die Planungsüberlegungen einbezogen und mit neuen Entwicklungen in Einklang gebracht werden.“
Für die abschließende Preisverleihung konnten die Veranstalter die baupolitischen Sprecher aller vier Bundestagsfraktionen gewinnen. Diese übergaben je einen LEG-Preis im Wert von 2.000 €:
Von den fünf Anerkennungen gingen allein vier an Teams der TU Berlin. Diese sind
Bild: LEG-Preisverleihung am 15-01-2015 in Berlin: Preisträger mit Laudatoren und Auslobern
Hintergrund:
Seit 1970 lobt der Förderverein der Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften alle zwei Jahre den LEG-Preis als interdisziplinären Nachwuchswettbewerb zu jeweils aktuellen Themen aus der Praxis aus. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Stadt- und Raumplanung, Landschafts- und Umweltplanung, Geographie, Soziologie und Immobilienwirtschaft.
Für den LEG-Preis 2014 sollten die Teilnehmer städtebauliche Antworten auf die Konversionsaufgaben für die „Cambrai-Fritsch-Kaserne“ und die „Jefferson-Siedlung“ in Darmstadt, die „Mansergh-Barracks“ in Gütersloh, die „Carl-Schurz-Kaserne“ in Hardheim oder die Kaserne „Ebkeriege“ in Wilhelmshaven finden. In den nächsten Jahren werden aufgrund des Stationierungskonzeptes der Bundeswehr sowie durch den Abzug alliierter Streitkräfte voraussichtlich 37.000 ha Militärflächen zurückgegeben.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bvleg.de/leg-preis/leg-preis-2014