Bauland-Offensive Hessen!

Die Lage auf dem hessischen Wohnungsmarkt bleibt weiterhin angespannt: bis 2040 fehlen 517.000 Wohnungen. Es mangelt jedoch an geeigneten Grundstücken, um neuen Wohnraum zu schaffen und den Bedarf zu decken. Die 2017 gegründete Bauland-Offensive Hessen GmbH des Landes und der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt soll dies ändern: Sie unterstützt Kommunen dabei, innerstädtische Flächenpotenziale zu mobilisieren und Bauland zu entwickeln.

Als Kooperationspartner mit im Boot: die Hessische Landgesellschaft. Jahrzehntelange Erfahrung in der Flächenakquise, der Blick über den Tellerrand des Ballungsraums Rhein-Main sowie die Möglichkeit des Landes, Kommunen bei den Erschließungskosten finanziell zu fördern, zeichnen die neue Allianz aus.

Priorität: Wohnbauflächen mobilisieren
Die landeseigenen Gesellschaften sollen hessenweit Städte und Gemeinden bei der Untersuchung von Entwicklungspotenzialen bisher mindergenutzter oder brachliegender Areale in integrierten Lagen von Kommunen unterstützen. Ziel ist es, wirtschaftlich tragfähige Strategien für eine Nachnutzung aufzuzeigen und bei der Aufstellung einer Bauleitplanung mitzuwirken. Weitere Aufgaben: Die Entwicklung und spätere Vermarktung der baureifen Grundstücke im Auftrag der jeweiligen Kommune. Dazu zählt auch das Akquirieren potenzieller Investoren. Zu diesem Zweck hat das Land die Bauland-Offensive Hessen GmbH als Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt gegründet, der auch die Geschäftsführung obliegt. Sie wird auf das Know-how und die personellen Ressourcen beider Landesinstitutionen zurückgreifen und kein eigenes Personal beschäftigen. Zusammen mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WIBank) werden sie ab sofort die Kommunen bei der Schaffung von Flächen für bezahlbaren Wohnraum unterstützen.

Kommunen bleiben Herr des Verfahrens
Für die zukünftigen Aufgaben ist das Team der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt gut gerüstet. Schließlich ist sie in 140 hessischen Städten und Gemeinden mit eigenem Wohnungsbestand vertreten. An deutlich mehr Standorten war und ist sie mit vielfältigen Stadtentwicklungsaufgaben betraut. Dabei hat sie stets die regionalspezifische Situation im Blick. „Gemeinsam mit der Hessischen Landgesellschaft haben wir zu zwei Dritteln aller hessischen Kommunen den direkten Kontakt. Wir wissen um die Chancen, aber auch um die Hemmnisse, die vielfach einer zielgerichteten Nachnutzung entgegenstehen. Wir sind bestens vernetzt, kennen die Akteure und die Situation vor Ort. Wir wissen daher auch, warum Manches nicht so funktioniert, wie es könnte“, fasste Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt, die Vorteile der neuen Allianz zusammen. „Mit der Bauland-Offensive haben die Kommunen einen Partner an ihrer Seite, der als Treuhänder die kommunalen Entwicklungsstrategien umsetzt. So bleiben die Städte und Gemeinden zu jeder Zeit Herr des Verfahrens.“

In drei Schritten zum baureifen Grundstück
In der Vorbereitungsphase erstellt die Bauland-Offensive Hessen GmbH für die Kommune eine vom Land finanziell unterstützte Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfung der Flächen, mit denen sich die Kommune bewirbt. Fällt diese positiv aus, kann sie die Zusammenarbeit fortsetzen, sich für die Entwicklung der Flächen in Eigenregie oder mit einem anderen Partner entscheiden. Bei negativem Ergebnis endet das Verfahren und die Leistung der Vorprüfung wird abgerechnet. In der Durchführungsphase kommt ein Entwicklungsvertrag zustande – die Kommune wird Gesellschafterin der Bauland-Offensive Hessen GmbH. Alle notwendigen Maßnahmen wie Flächenankauf, Bodenordnung, Bebauungsplanung, Vermarktung und Erschließung übernimmt die Bauland-Offensive als Treuhänderin. Finanziert werden die Leistungen über Kredite der WIBank, die durch eine Landesbürgschaft abgesichert sind. Alle Kosten der Flächenentwicklung müssen über deren Vermarktung wieder zurückgeführt werden. Daher wird besonderer Wert auf die Wirtschaftlichkeit der Projekte gelegt. Im letzten Schritt werden alle Maßnahmen abgerechnet, Treuhandkonten ausgeglichen und Darlehen an die WIBank zurückgezahlt. Sollte sich ein Projektüberschuss ergeben, profitiert davon die Kommune.

Nähere Informationen erhalten interessierte Kommunen unter www.bauland-offensive-hessen.de