Neue Stadtteile in Freiburg - Vauban und Rieselfeld

Die Stadt Freiburg im Breisgau wagte Anfang der 90er Jahre den Bau von zwei neuen Stadtteilen, um der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht zu werden. Auf dem Gelände der ehemaligen Vauban-Kaserne gelang die Konversion zu einem Wohnquartier für 5.500 Menschen und am westlichen Stadtrand wächst seit 1992 der neue Stadtteil Rieselfeld. Beide Projekte haben weit über Freiburg hinaus Impulse für eine ökologische und soziale Stadtentwicklung gegeben.

Die KE hat in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung über 18 Jahre lang die Planung, Finanzierung und Vermarktung der beiden Maßnahmen betreut. Anfang 2012 sind beide Großprojekte auf der Zielgeraden - Anlass für eine Bilanz.

Vauban

Freiburgs jüngster Stadtteil Vauban ist ein Besuchermagnet. Mit der Präsentation als „Urban best practise" auf der Weltausstellung in Shanghai 2010 wurde sein Bekanntheitsgrad noch gesteigert.

Nach dem Abzug der französischen Armee 1992 hat die Stadt die Chance ergriffen, auf dem 38 ha großen Areal einen familienfreundlichen Stadtteil zu realisieren. Sie erwarb das Gelände  vom Bund und führte die Konversion als Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme durch. Als Entwicklungsträger übernahm die KE die gesamte kaufmännische und technische Projektsteuerung, die förderrechtliche Abwicklung nach Landessanierungsprogramm und Entwicklungsrecht, die Bebauungsplanverfahren, Wettbewerbe, Infrastrukturmaßnahmen und die Vermarktung aller Grundstücke.

Im Quartier Vauban hat der Gedanke der Nachhaltigkeit in vielerlei Weise Berücksichtigung gefunden hat: Blockheizkraftwerk, Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser, Plusenergiehäuser, Verkehrsberuhigung, autofreies Wohnen, Stadtbahnerschließung und ein attraktives Angebot für Bildung, Betreuung, Freizeit und Erholung sind Merkmale des Viertels. Der alte Baumbestand wurde weitgehend erhalten und durch neue Grünflächen ergänzt. Trotz mancher Interessenkonflikte ist es gelungen, ein Quartier mit einer eigenen Identität und einem sympathischen Erscheinungsbild zu realisieren, das Bewohner und Besucher gleichermaßen begeistert.

Rieselfeld

Auf 70 ha der ehemaligen städtischen Rieselfelder werden bis Ende 2012  Wohnungen für 10.000 Menschen, Flächen für gewerbliche Arbeitsplätze und eine hochwertige Infrastruktur entstehen. Die KE wurde 1992 mit dem Projektmanagement, der Treuhandabwicklung und zahlreichen Sonderaufgaben beauftragt. Eine gemeinsame Projektleitung von Stadt und KE wurde partnerschaftlich organisiert. Verfahrensmanagement und Finanzsteuerung waren Daueraufgaben. Bürgerbeteiligung, Bodenmanagement, Wettbewerbe, Projektentwicklungen und Projektsteuerungen von Hochbauvorhaben wie Schulen, Kindergärten, Sport- und Kultureinrichtungen, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und nicht zuletzt die Betreuung unzähliger Besuchergruppen sind Beispiele für die vielfältigen und manchmal auch überraschenden Themen, die eine Flächenentwicklung mit sich bringt.

Der Erfolg des Rieselfelds hat viele gute Gründe. Der städtebauliche Entwurf basiert auf Vorgaben zur landschaftsverträglichen Einbindung des neuen Stadtteils und ermöglicht eine Vielfalt an Haustypen und Eigentumsmodellen bei einer mittleren Dichte (GFZ 1,0). Rund 100 Baugemeinschaften haben ihre Vorstellungen von Bauen und Wohnen realisiert und identifizieren sich in besonderem Maß mit „ihrem" Stadtteil.